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Burg Johanniterburg
(Kühndorf)

Chronik:

795 Der Ort Chunithorpfe wird in einer Schenkungsurkunde an die Abtei Fulda erstmals genannt.

1137 Mit Gottfried von Kühndorf als Zeugen in einem Tauschvertrag tritt erstmals ein Mitglied der Familie von Kühndorf urkundlich in Erscheinung.

um 1150 Bau einer Burg durch die Herren von Kühndorf, die wenig später wohl Ministeriale der Grafen von Henneberg werden.

nach 1200 Übergang der Burg an die Grafen von Henneberg.

1274 Im hennebergischen Teilungsvertrag fällt die Burg an Graf Heinrich von Henneberg - Hartenberg.

um 1290 Die Grafen von Henneberg - Schleusingen stiften eine Komturei des Johanniterordens in Kühndorf.

1315 Am 25. November verkauft Berthold VII von Henneberg - Schleusingen seinem älteren Bruder Berthold VI und dessen Johanniterorden den Burgstadel zu Kühndorf samt dem dazugehörigen Vorwerk und dem Berg Dolmar für 400 Mark Silber. Berthold VI ist zu dieser Zeit Prior des Johanniterordens in Böhmen, Österreich und Polen sowie Komtur mehrerer Johanniterkommenden in Deutschland, darunter in Würzburg.

1316 - 1320 Unter Verwendung von Resten der Vorgängerburg wird das Kastell des Johanniterordens neu errichtet. Seine wesentlichen Bestandteile bilden die Oberburg mit Südkemenate, Westkemenate, Küche und Bergfried, die Unterburg mit Sommer- und Backhaus sowie die Torburg, die sämtlich in der heutigen Anlage noch weitgehend vorhanden sind.

1323 Berthold VI Komtur in Kühndorf.

um 1340 Berthold der Jüngere (Sohn Bertholds VII), vormals Großprior des Johanniterordens in Deutschland, wird Komtur in Kühndorf.

1398 Beschädigung von Teilen der Burg durch Brand.

1436 Verlegung der Komturei des Johanniterordens von Kühndorf nach Schleusingen.

1419 - 1444 Im Verlauf längerer Verhandlungen, Verpfändungen und Teilverkäufen gelangt die Burg 1444 in den Alleinbesitz des Grafen Georg von Henneberg - Aschach - Römhild.

um 1450 Die Burg wird grundlegend erneuert und mit einer Zwingerbefestigung samt 6 Flankentürmen umgeben.

um 1520 Umbauten im Bereich der Westkemenate und Südkemenate.

1535 Übergang auf Graf Albrecht von Henneberg - Schwarza, der die Burg als Witwensitz für seine Frau bestimmt.

1542 Umgestaltung der Aufbauten der Torburg mit Ausmalung des sogenannten Gerichtszimmers.

1549 Übergang auf Graf Wilhelm von Henneberg - Schleusingen, der das Amt Kühndorf errichtet.

1565 Erneute Umbauten der Wohnräume in West- und Südkemenate durch Graf Georg Ernst von Henneberg - Schleusingen, der seine Residenz wiederholt zeitweise nach Kühndorf verlegt.

1584 Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg fällt Kühndorf an die sächsische Linie des Hauses Wettin. Aus diesem Anlaß wird am 17. Juni 1584 ein ausführliches Inventar der Burg Kühndorf aufgenommen.

um 1590 Errichtung des Hochgerichtes zu Kühndorf.

1605 Umbau des Obergeschosses der Torburg.

1610 Umgestaltung des Nordflügels der Kernburg.

1627 Erneute Ausmalung des sogenannten Gerichtszimmers der Torburg.

1655 Die Neuerrichtung des 4. und 5. Geschosses der Südkemenate bildet den Abschluß der Baumaßnahmen in der Burg.

1660 Im Frühjahr wird die letzte Hexe im Gericht zu Kühndorf verurteilt und verbrannt.

1660 Nach der Aufhebung der gemeinsamen Verwaltung der Grafschaft Henneberg fällt Kühndorf an das Haus Sachsen - Zeitz.

1718 Nach Aussterben des Hauses Sachsen - Zeitz geht Kühndorf an Kursachsen, bzw. ab 1806 an das Königreich Sachsen über.

1815 Beim Wiener Kongress muß das Königreich Sachsen Kühndorf an das Königreich Preußen abtreten, das in der Burg eine Domänenverwaltung einrichtet.

1835 Verlegung des Gerichts von Kühndorf nach Suhl. Die Burg verwahrlost und dient teilweise als Scheune und Abstellplatz.

1902 Auflösung der Domäne Kühndorf. Die Burg wird an Privatleute verkauft.

1920 Der Arzt Dr. Treupel erwirbt Kernburg und Torburg und läßt diese wieder instandsetzen. In der Südkemenate wird eine Gastwirtschaft eingerichtet.

1945 Die Burg dient als Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene. Sie wird Eigentum des Volkes in Rechtsträgerschaft der Gemeinde. Verschiedene Renovierungs- und Nutzungskonzepte gelangen wegen Geld- und Materialmangel nicht zur Ausführung.

1961 - 1963 Die Burg wird von einer Gruppe junger Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Mrusek eingehend untersucht und der Öffentlichkeit in einer fundierten Publikation vorgestellt.

1989/90 VEB Denkmalpflege Suhl führt eine detaillierte Bauaufnahme der Kern- und der Torburg durch. Anschließend beginnen Sanierungsmaßnahmen im Außenbereich, die bis 1992 andauern.

1991 Die Burg wird erneut privatisiert und seitdem in kleinen Schritten saniert und bewohnbar gemacht. Begleitend hierzu erfolgt eine bauhistorische Untersuchung der Kernburg durch das Institut für Bauforschung Marburg.

1995 Zur 1200-Jahrfeier des Ortes wird die Burg erstmals wieder der Öffentlichkeit in renovierter Form zugänglich gemacht.