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Burg Stefling
(Nittenau am Regen OT
Stefling)
Chronik:
996 datiert die erste urkundliche Erwähnung einer Herrschaft Stelfinge (
oder auch Steuininga ), als Pabo Burggraf von Regensburg ( Stammvater
der Pabonen ) dem Kloster St. Emmeram ein Forstgut überträgt. Er dürfte
auch der Erbauer der Burg gewesen sein.
Die Blütezeit der Burg lag im 11. und 12. Jh. unter den Nachfolgern
Pabos, den Burggrafen von Regensburg.
1143 stirbt Burggraf Otto I. Unter seinen Söhnen findet eine Erbteilung
statt, wodurch zwei Linien entstanden des Geschlechts der Pabonen
entstehen. Die Burggrafenlinie behält Regensburg und die westlichen
Gebiete. Der landgräflichen Linie fallen die Gebiete nördlich und
östlich von Regensburg und somit auch die Herrschaft Stefling zu.
1196 stirbt mit Otto IV. der letzte Landgraf. Den Landgrafentitel
übernehmen die Herren von Leuchtenberg, während der Wittelsbacher Herzog
Ludwig I. von Bayern sich die Besitzungen aufgrund verwandtschaftlicher
Beziehungen zu den Pabonen einverleibt. Er setzt auf der Burg Amtmänner
ein, die sich in der Folge Herren nach der Burg benennen.
1318 verpfändet der bayerische Herzog die Burg an die Hofer von
Lobbenstein in Hof am Regen, die das Pfand bis 1340 inne haben.
1329 wird die Herrschaft Stefling durch den Hausvertrag von Pravia aus
der bisherigen Zugehörigkeit zum Amt Regenstauf herausgelöst und dem Amt
Wetterfeld zugeordnet, das zur Oberpfalz und damit zur pfälzischen Linie
der Wittelsbacher gehört.
1340 - 1386 kommt die Burg an die Auer, ein Regensburger
Patriziergeschlecht, dem auch die Burg Stockenfels gehört. Sie werden
als streitsüchtige Herren beschrieben, weshalb Burg Stefling unruhige
Zeiten erlebt haben soll.
1386 – 1425 folgt ihnen Peter Ecker, dem die pfälzischen Fürsten wegen
eines Darlehens das Amt Wetterfeld verpfänden müssen. Dessen Erbtochter
ist mit dem Grafen Heinrich von Orten verheiratet.
1426 erhält Heinrich von Orten die Burg nach dem Tod von Peter Ecker zu
Lehen. Die Ortenburger besitzen Burg Stefling bis gegen Ende des
Jahrhunderts, zeitweise unterbrochen von den Raidenbuchern.
1428 hält die Burg einem Angriff der Hussiten stand.
1517 übernimmt Thomas von Reitzenstein die Herrschaft von den
Raidenbuchern.
1580 müssen die Reitzensteiner die Herrschaft an Georg Heinrich Bos
abtreten, weil sie hoch verschuldet sind.
1612 kommt die Burg von Bos an die Hofer von Urfahrn.
Im 30-jährigen Krieg gerät die Burg in die Wirren des Krieges.
1628 verläßt Wolf Christoph Hofer die Burg, weil er der Weisung von
Kurfürst Maximilian von Bayern, dass alle Stände und Untertanen
katholisch werden müssen, nicht nachkommen will. Die Burg wird von der
Regierung Amberg verwaltet.
1633 besetzen die Schweden die Oberpfalz. Wolf Christoph Hofer schließt
sich mit anderen emigrierten Adeligen den Protestanten an.
1634 erobern kaiserliche Truppen die Oberpfalz zurück. Wolf Christoph
muss wieder außer Landes fliehen, wo er 1636 stirbt. Nach Hofers Tod
bemüht sich Sebastian Poysl Burg Stefling zu erwerben. Er gehört einer
begüterten Familie an, die in Nittenau wohnt. Trotz aller Bemühungen
gelingt es ihm nicht, die Burg in seinen Besitz zu bringen.
1656 veräußert Hofers Sohn die Burg an Kurfürst Ferdinand Maria, der sie
im selben Jahr an Christoph von Münster verlehnt. In dessen
Familienbesitz bleibt die Burg bis 1793.
1660 wird Christop Münster von Kaiser Leopold I. in den Adelsstand
erhoben.
Da Christoph von Münster keine männlichen Nachkommen hinterläßt, folgen
1696 seine Enkel Johann Christoph und Johann Friedrich Josef, die
Stefling zunächst gemeinsam besitzen.
1725-1740 ist Johann Friedrich Josef Alleininhaber der Burg.
1738 und 1739 wird die Burg durch Sturmschäden schwer getroffen.
1748 läßt Friedrichs Sohn Adam Ferdinand umfassende Umbauten
durchgeführen, die der Burg ihr heutiges Aussehen verleihen.
1793 veräußert Georg Joseph von Münster das Schloß an Reichsgraf Carl
Theodor von Bettschart. Der Graf zahlte aber seine Raten nicht, weshalb
die Burg in die Obhut eines Verwalters gegeben wird.
1812/13 werden Schloss, Kapelle und mehrere Gebäude repariert und die
zum Teil eingefallene Schlosshofmauer neu aufgerichtet.
1817 gelingt es Wilhelm Carl Graf von Eckart das Schloß Stefling an sich
zu bringen, indem er sowohl Abstandszahlungen an Georg Joseph von
Münster als auch an den Grafen Bettschart leistet. Auf seinen Antrag hin
wird die Herrschaft Stefling, die nach dem Verlust der
Hochgerichtsbarkeit 1806 nur mehr eine einfache Hofmark mit
Niedergerichtsbarkeit war, 1820 dem Patrimonialgericht Leonberg
einverleibt, dem auch Hof und Fischbach angehören. Carl Graf von Eckart
Tochter Eugenie ehelicht 1806 den franz. Grafen Du Moulin.
1847 erben die Söhne Du Moulins, die 1822 ihren Namen in „von der Mühle“
verdeutschen durften, nach dessen Tod die Besitzungen in Bayern.
Die Burg ist noch heute im Besitz der Nachkommen der Familie von
Mühle-Eckart, wurde aber 1987 in Erbpacht Dr. Eberhard Crain und seiner
Gattin überlassen.
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