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Burg Tirol
(Dorf Tirol)
Chronik:
1077 überträgt Kaiser Heinrich IV. die Grafschaft Etsch und Eisack an die
aus Bayern stammenden Grafen von Eurasburg. Vermutlich werden die auch
zugleich Vögte des Hochstifts Trient und beginnen mit dem Bau der ersten
Burg Tirol und benennen sich in der Folge nach dieser.
1138 entstehen südlich der Palas und die Kapelle.
1141 werden die Grafen Albert und Berthold von Tirol erstmals als Vögte
von Trient und Grafen im Vinschgau urkundlich erwähnt. Sie lassen die
Burg im großen Stil ausbauen. U. a. entsteht der Bergfried.
1174 wird an den Bergfried das Mushaus angebaut.
In der ersten Hälfte des 13. Jh. gewinnt Albert III. von Tirol die
Kontrolle über weite Teile des späteren Landes Tirol und schwingt sich
so zum Landesfürsten auf.
Sein Enkel Meinhard II. führt ein einheitliches Recht, sowie eine
moderne Verwaltung ein und entmachtet den Adel.
1286 wird Meinhard Herzog von Kärnten und damit Reichsfürst. Er versieht
die Burg mit den Kennzeichnungen einer fürstlichen Residenz, läßt Palas
und Kapelle um ein Stockwerk erhöhen und im Westen die Wirtschaftsbauten
errichten.
1341 verwehrt Herzogin Magarethe ( später gehässig "Maultasch" genannt )
Ihrem Ehegatten Johann Heinrich von Böhmen den Zutritt zur Burg. Von den
Burgmauern verkündet sie, er sei weder fähig gewesen die Ehe zu
vollziehen noch das Land zu regieren. Johann flieht zum BIschof von
Aquilea ins Exil. Magarether ehelicht kurz darauf den Wittelsbacher
Markgrafen Ludwig von Brandenburg.
1347 belagert Kaiser Karl IV. die Burg vergeblich. Der Bergfried ist bei
dieser Belagerung das einzige mal in militärischer Funktion.
Ab 1420 verliert Burg Tirol an Bedeutung, als der inzwischen
habsburgische Landesfürst Friedrich IV. nach Innsbruck übersiedelt. Die
Burg wird fortan von einem Landeshauptann verwaltet.
Um 1500 rüstet Landeshauptmann Leonhard von Völs die Burg stark auf,
weil er einen Vorstoß der Eidgenossen bis nach Meran befürchtet.
1520 zerstören Hangrutsche Ostteile der Burg. Ein Großteil des Mushauses
stürzt ins Köstertal.
1525 beklagt Leonhard den armseligen Zustand der Burg.
Ende des 15. Jhs. werden die Dachstühle von Süd- und Ostpalas, sowie dem
Mushaus in ihrer heutigen Form erneuert.
Ab dem 17. Jh. wohnen nur noch ein Unterhauptmann und ein Kaplan auf der
Burg. Der Verfall setzt ein.
1641 erfolgt unter Claudia von Medici der Abriß des Wohnbaus aus dem 13.
Jh. im Nordosten und des Zubaus im Süden beim Burgtor. Stützmauern
werden aufgezogen.
1682 läßt der Burghauptmann das Knappenloch graben, den Tunnel, durch
den man heute vom Dorf Tirol aus die Burg erreicht.
Im 19. Jh. zeigen Zeichnungen den Bergfried als Ruine ohne Dach. Die
Stadt Meran erwirbt die herunter gekommene Veste und macht sie
1816 Kaiser Franz I. zum Geschenk.
Ende des 19 Jhs. werden weite Teile der Burg in überzogen romanischer
Vorstellung rekonstruiert.
1900 brennt der Burgbauernhof ab.
1903/1904 wird der der Burg in seine heutige Höhe mit den Steinen des
Burgbauernhofs aufgemauert und mit einem Pultdach versehen.
1940 entfernt man die gröbsten Verfälschungen wieder.
2003 werden Museum und Bergfried dem Publikumsverkehr geöffnet.
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