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Burgruine Alt-Eberstein
(Baden-Baden OT
Ebersteinburg)
Chronik:
1085 steht in einer Schenkungsurkunde des Klosters Reichenbach, dass "berthold
de eberstein" Land übereignet wird, zum Bau einer Burg, die dem Schutz der
klösterlischen Ländereien dienen solle. Zu dieser Zeit verlegen die Herren
von Eberstein ihren Wohnsitz aus der Rheinebene auf die Höhenburg.
1149 stiftet Bertholt IV. zusammen mit seiner Gemahlin Uta von Laufen das
Zisterzienserkloster Herrenalb, das den Ebersteinern als Hauskloster
dient.
1180 gründen Bertholts Sohn Eberhard III. und seine Mutter Uta auch noch
das Kloster Frauenalb.
1197 wird erstmals ein “castrum eberstein” urkundlich erwähnt.
Im 13. Jh. steigt die Familie durch vornehme Heiraten in den Grafenstand
auf.
1219 teilt sich die Familie in 2 Linien.
1240 heiratet Kunigunde von Eberstein den Markgrafen Rudolf I. von Baden.
Da die Ebersteiner bereits zu dieser Zeit kaum mehr finanziellen Mittel
aufbringen konnten, vermachten sie Rudolf die Hälfte ihrer Burg.
1283 verkauft Graf Otto II. die andere Hälfte an der Burg seinem Schwager
Rudolf. Die Familie zieht in die tiefer gelegene Burg Neu-Eberstein (
heutiges Schloß Eberstein ).
Im 14. Jh. kommt das Ende dieser Dynastie mit Wolfram von Eberstein, der
in Fehde mit der Ebersteiner Linie von Württemberg liegt. Total
verschuldet verkauft er letztlich alle seine Güter an Markgraf Rudlf VII.
und stirbt 1395 in einem Armenhaus. Die Markgrafen wiederum nutzen die
Burg teilweise als Residenz und bringen hier markgräfliche Archiv unter.
Im 15. Jh. verliert die Burg Ihre Bedeutung ist nur noch durch Amtsmänner
besetzt. Doch ein Vorfall verdient noch besondere Erwähnung:
Markgräfin Agnes will nach dem Tode ihres Vaters ( Markgraf Bernhard I.
von Baden, Regierungszeit 1372-1431) den nicht standesgemäßen hegauischen
Ritter Hans von Höwen heiraten. Aber ihr Bruder Jakob I. ist dagegen. Als
sie sich heimlich mit Hans von Höwen verlobt ergrimmt Jakob so sehr, daß
er seine Schwester lebenslänglich auf die Burg Alt-Eberstein verbannt.
In seinem Testament vom 11.4.1453 vermacht er die Burg Alt-Eberstein
,,samt seiner Schwester Agnes darin" seinem Sohn Karl I. und Bernhard, dem
Seligen. Agnes überlebt alle ihre Verwandten, auch ihre Zwillinge, die
eines mehr oder weniger natürlichen Todes sterben, sowie ihren unvermählt
gebliebenen Verlobten Hans von Höwen, der 1467 stirbt.
1472 stirbt die am Schluß erblindete Markgräfin Agnes in völliger
Vergessenheit. Sie lebte 39 Jahre ( ! ) als Gefangene ihrer eigenen
Familie auf Alt-Eberstein.
1473 geht aus einer Urkunde hervor, daß Markgraf Karl I. seinem Hofmeister
,,Hans vom Berge" die Burg Alt-Eberstein lebenslänglich zur Wohnung für
seine treuen Dienste überläßt. ,,Er soll die Burg hüten und in baulichem
Stand halten." Doch dieser lässt die Burg verwahrlosen.
1530 vermacht Markgraf Philipp I. die Burg samt Zubehör an das Dorf
Ebersteinburg gegen einen jährlichen Zins. Den zahlen die Bauern gerne,
denn sie nutzen die dicken Mauern als ausgezeichneten Steinbruch. Die
Anlage verfällt demzufolge mehr und mehr und bleibt schließlich als Ruine
liegen.
1660 stirbt mit Graf Kasimir der letzte aus dem Geschlecht der Ebersteiner.
1823 kommt die Ruine in staatliche Pflege, das Entwenden von Steinmaterial
wird untersagt.
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