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Burgruine Mühlburg
(Mühlberg)
Chronik:
Funde aus Stein- und Bronzezeit lassen auf eine frühe Besiedlung des
Berges schließen.
704 finden wir die erste urkundliche Erwähnung eines „castello mulenberge“
in einer Schenkungsurkunde, aus der hervorgeht, daß der
fränkisch-thüringische Herzog Heden II., der eine Missetat seines Vaters
zu sühnen suchte, das Castello nebst Gütern in Mühlberg, Arnstadt und
Ohrdruf dem Missionar und Bischof Willibrod von Utrecht vermacht. Wenige
Jahre später kommen diese Güter in den Besitz des Klosters Echternach. Zu
dieser Zeit muß bereits die frühromanische Radegundiskapelle bestehen (
Radegundis ist die Nichte des letzten Thüringer Königs Herrninafried. Nach
dem Sieg über die Thüringer i. J. 531 führt sie der Frankenherrscher
Chlotar mit sich und nimmt sie zur Gemahlin. Vom verhaßten Chlotar wieder
getrennt, verbringt Radegundis ihr Leben im Kloster Poitiers in Frankreich
und wird als Heilige verehrt ).
Um 1000 befindet sich das Kastell im Besitz des Pfalzgrafen von Orlamünde.
In den folgenden Jahren kommt es zu Erbstreitigkeiten über die Nachlässe
des im Mannesstamm erloschenen Grafengeschlechts von Weimar-Orlamünde.
1088 wird die Anlage durch Kaiser Heinrich IV. belagert und eingenommen.
Vermutlich ist er es, der danach die Burg gegen die Hunneneinfälle in
Steinbauweise befestigen läßt.
1130 kommt die Herrschaft in den Besitz des Erzbistums Mainz.
1140 erhält Graf Meinhard I., offenbar schon durch die Weimarer Grafen als
Burgmann eingesetzt, von den Mainzern die Mühlburg zu Lehen.
1211 geleitet Graf Meinhard III. als Brautwerber des Thüringischen
Landgrafen Hermann I., für dessen Sohn Ludwig, die vierjährige Elisabeth
von Ungarn zur Wartburg. Im Gefolge der Landgrafen von Thüringen nehmen
die Meinharder eine gewisse Machtstellung ein. Sie gründen auf der
Schlossleite eine weitere Burg, die aber schon bald danach als
„Verwüstung“ ( in Folge einer Fehde ? ) beschrieben wird.
Am 31.Mai 1230 brennen die Türme auf den Häusern Wassenburg, Mühlberg und
Gleichen aufgrund eines Blitzeinschlages. Daher der Name "die Drei
Gleichen".
1242 erlischt das Geschlecht der Meinharde und die Burg fällt an das
Erzbistum Mainz zurück.
1278 wird Graf Berthold von Henneberg 1. Burghauptmann.
1357 erwirbt die Stadt Erfurt die Burg zur Sicherung der "Kupferstraße"
und belehnt damit Leute aus dem hiesigen Adelsstand. In dieser Zeit lassen
die Erfurter die Anlage weiter befestigt. U.a. entsteht die heute nicht
mehr existente Vorburg mit Wall- und Grabensystem.
1375 kommt es zu einer Familienfehde zwischen dem Edlen von Hellbach (
Burgvogt auf der Mühlburg ) und dem Grafen von Gleichen ( Besitzer der
Burg Gleichen ).
1521 begleitet Burghauptmann Hermann von Hoff Martin Luther zum Reichstag
nach Worms.
1590 muß Erfurt auf Drängen von Mainz das gesamte Amt Mühlberg mit der
Burg an Sachsen-Weimar herausgeben. Als Wehrburg war die Anlage ohnehin
inzwischen bedeutungslos geworden, denn Erfurt mußte sich schon vorher
gegenüber Sachsen verpflichten, die Mühlburg nicht modern zu befestigen.
1665 ist festgehalten, daß sich die Burg wieder in Kur-Mainzer Besitz
befindet, aber allmählich verfällt.
1802 fallen die Burgruine und der Ort Mühlberg an Preußen.
1806 – 1814 sind Ruine und Land französisch besetzt.
1815 ist die Ruine wieder preußisch. Sie geht kurz darauf nebst der Burg
Gleichen und weiteren Ländereien in den Privatbesitz des
Generalfeldmarschalls Baron Freiherr von Muffling über.
1903 – 1907 wird der Bergfried durch den Thüringer-Waldverein zum
Aussichtsturm ausgebaut und mit einem Zinnenkranz versehen.
1919 kauft Konsul Mühlberg aus Dresden die Anlage.
1930 werden durch Burgwart Opel im Bereich der ehemaligen Vorburg
Grundmauern der Radegundiskapelle freigelegt.
1945 ist die Anlage Eigentum der Gemeinde Mühlberg.
Seit 1975 führt der Freundeskreis Mühlberger Bürger umfangreiche
Instandsetzungsarbeiten an der Burgruine aus.
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