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Burgruine Oedenbourg
( Burgruine Petit-Koenigsbourg )
(Selestat OT Orschwiller)

Chronik:

Es gibt nur wenige geschichtliche Daten zur Burg, weil davon auszugehend ist, dass sie zum Gesamtkomplex der Haut-Koenigsbourg gehörte.

1267 finden wir eine Aufzeichnung, in der sich die Brüder Friedrich, Philipp und Hartmann von Rathsamhausen jeweils mit ihren Söhnen verpflichten Ihren Anteil an der Haut-Koenigsbourg nicht ohne Zustimmung aller zu veräußern. Es ist aus der Quellenfolge ( 1267 – 1584 ) zu schließen, dass es sich hierbei um die Oedenbourg handelt, denn ab 1276 bis 1466 besitzen die Hohensteiner die östliche Burg, d.h. die heutige Haut-Koenigsbourg.

1417 gibt es eine urkundliche Eintragung wonach die Herren von Rathsamhausen „ein dritteyle der oden burg zu kungsberg“ besitzen. Dasselbe Lehen wird auch schon 1398, 1401 und 1404 bezeugt. Allerdings ist da noch nicht die Rede von der Odenburg,  sondern von einem Drittel an der Königsburg, d.h. einer noch nicht verlassenen Burg. „Odenburg“ ist auch nicht der richtige Name der Burg, sondern aus der Not heraus von öde = verlassen abgeleitet. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Burg vor 1417 zerstört wurde und dann als „ödes“ Gemäuer liegen blieb. Direkt in der Nähe der Ruine auf dem Bergkamm in Richtung Haut-Koenigsbourg finden sich noch weitere Mauerreste. Daraus könnte man schließen, dass die Oedenbourg womöglich eine größere Ausdehnung hatte, als heute noch erkennbar ist.

1504 berichtet ein Hauptmann Albrecht von Berwangen, dass die Oedenbourg, bei einer Belagerung der Haut-Koenigsbourg, der beste Aufstellungsort für Kanonen sei. Fraglos wäre der Bergfried für die Beobachtung der Nachbarburg geradezu ideal gewesen. Spuren am Bergfried und sein heutiger Zustand lassen darauf schließen, dass die Burgbesatzung der Haut-Koenigsbourg die Auffassung von Hauptmann Albrecht schon früher erkannte und den Bergfried vor 1500 gezielt gesprengt hat.

1584 verkaufen die Rathsamhausener dem Pfalzgrafen Georg-Hans Ihr Drittel „die Oden burch zu koenigsberg“.