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Festungsruine Greifenstein
(Greifenstein)

Chronik:

1160 wird erstmals ein Meribo von Greifenstein erwähnt.

1226 verdrängen die Grafen von Nassau die Herren von Beilstein aus ihrem Herrschaftsgebiet im oberen Ulmtal. Diese siedeln nach Greifenstein um.

1228 erscheint urkundlich ein Rudolf von Greifenstein, der sich zuvor noch Rudolf II. von Beilstein nannte.

1298 läßt König Adolf von Nassau unter Mithilfe des Wetterauer Städtebundes und der Herren von Solms die Burg belagern und einnehmen. Die Burg nimmt dabei großen Schaden. Kraft III. von Greifenstein hatte sich bei der Königswahl auf die Seite Albrechts von Österreich gestellt.

1304 holt sich Kraft III. erfolgreich das Lehen der Burg zurück und verkauft die marode Anlage an König Albrecht, was aber

1308 vom Stift Worms, als ältester Lehnsherrn, nicht anerkannt wird.

1314 kommt die Burg nach längeren Streitigkeiten in den Besitz der Grafen von Nassau-Dillenburg. Besitzansprüche der Herren von Solms bleiben unberücksichtigt. Die Burg verfällt immer weiter.

1358 versucht Landgraf Heinrich II. von Hessen vergeblich die Burg wieder aufzubauen, dessen Trümmer er nach einer Fehde gg. Nassau besetzt hält.

1381 übernehmen Graf Johann IV. von Solms-Burgsolms und Graf Ruprecht von Nassau-Sonnenberg die Burg, bauen sie wieder auf und errichten den doppeltürmigen Bergfried. In Gedenken an Ihre Kooperation benennen sie die Türme "Nassauer Turm" und "Bruder Turm".

1384 wird der Wohnsitz von Graf Johann durch den Rheinischen Städtebund zerstört. Er siedelt daraufhin auf Burg Greifenstein um.

1395 gelingt es ihm, nach anfänglichen Streitigkeiten mit dem Haus Nassau-Dillenburg, die Burg ganz käuflich zu erwerben.

1415 stirbt die Linie Solms-Burgsolms aus. Die Burg wird durch die beiden Häuser Solms-Braunfels und Solms-Lich verwaltet, bis sie

1432 ganz in Besitz der Grafen von Solms-Braunfels übergeht. Sie wohnen allerdings nicht auf der Burg, sondern lassen sie durch Amtmänner verwalten.

Zum Ende des 15. Jh. läßt Graf Otto II. die Burg erheblich erweitern.

1602 läßt Graf Wilhelm I. von Solms-Braunfels die Burg mit Bastionen, Kasematten und Sternschanzen zur Festung aus.

Im 30-jährigen krieg wird die Festung mehrfach vergeblich belagert.

1643 stattet der Landesherr, Graf Wilhelm II., die Greifensteiner mit einem Freiheitsbrief aus.

1689 belagern die Truppen von Marschall Vicomte de Turenne die Festung ebenfalls vergeblich.

1693 stirbt die Solms-Braunfelser Linie aus, die Festung kommt im Erbgang an Graf Wilhelm Moritz von Solsm-Greifenstein. Er läßt die Anlage in mehreren Stufen schlossartig umgestalten und dabei auch die Barockkirche errichten. Noch im gleichen Jahr siedelt er aber nach Braunfels über, die Festung ist danach dem Verfall preisgegeben.

Im 18. Jh. werden großem Teile der Anlage abgebrochen.

Erst 1908 beginnt man mit Sicherungsarbeiten an der Ruine.

1969 schenkt der damalige Besitzer, Graf von Oppendorff, die Ruine dem neu gegründeten Greifenstein-Verein.

1974 erwirbt der Greifenstein-Verein auch das Haus »Äußere Talpforte« und richtet das Dorf- und Burgmuseum darin ein.

1984 wird die Sammlung historischer Glocken im Bollwerk »Roßmühle« der Öffentlichkeit unter dem Namen »Stiftung Deutsches Glockenmuseum« übergeben.