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Festungsruine Herzberg
(Breitenbach am Herzberg OT Gehau)

Chronik:

Um 1280 beginnt der hessische Marschall Heinrich von Romrod auf dem Herzberg ( damals noch Hirzberg ) mit dem Bau einer Burg.

1298 ist diese fertiggestellt. Er trägt sie seinem Landesherrn, Landgraf Heinrich I. von Hessen, zu Lehen auf.

Von Heinrich von Romrods sechs Söhnen erhält der jüngste, Friedrich, die Burg. Er stellt sich bisweilen mit seinem Bruder Richolf gegen die Interessen des Landgrafen auf die Seite des Erzbischofs von Mainz.

1344 stirbt Friedrich. Landgraf Heinrich II. von Hessen vergibt daraufhin das Burglehen an Berthold von Lißberg, der Friedrichs Tochter Mechthild geehelicht hatte. Mechthild überlebt ihren Mann um 37 Jahre. Ihr gemeinsamer Sohn Friedrich ist die bekannteste Persönlichkeit des Sternerbundes, einer Rittergesellschaft, die sich gegen die wachsende landesherrliche Macht des Landgrafen auflehnt.

1370 erwerben Kuno und Werner von Falkenberg einen Anteil an der Burg. Auch sie sind Mitglieder des Sternerbundes.

1367 zieht Landgraf Hermann mit einem Heer vor die Burg Herzberg, vermag sie jedoch nicht einzunehmen und muß beim Herannahmen eines Entsatzheeres der Sterner fluchtartig in Richtung Hersfeld abziehen.

1392 kauft Kunzmann von Falkenberg den Herzbergen ihre Hälfte ab und ist damit Alleinbesitzer der Burg.

1396 stirbt mit Friedrich die Linie Herzberg im Mannesstamm aus.

1400 wird der Herzog von Braunschweig heimtückisch ermordet. Kunzmann ist an dem Komplott beteiligt und verliert daraufhin Ansehen und schließlich auch den Herzberg.

Kunzmanns Witwe hat von 1417 bis 1422 ihren Witwensitz in Hausen, während ihr Sohn Werner auf dem Herzberg wohnt.

1441 stirbt Werner als letzter seiner Linie. Das Burglehen fällt an den Landgrafen zurück.

1469 kommt die Burg bei der Landesteilung an Landgraf Heinrich III. von Oberhessen.

1477 übergibt Heinrich II. seinem Hofmeister Hans von Dörnberg ( damals noch Döringenberg ) die Burg zu Lehen als Ausgleich für die Schulden, die er bei ihm hat.

1480 - 1497 läßt Hans die Burg durch den bekannten Festungsbaumeister Hans Jakob von Ettlingen, zur Festung ausbauen.

1510 bricht in den Wirtschaftsgebäuden Feuer aus. Der größte Teil der Viehställe und der Fruchtscheuer werden ein Opfer der Flammen.

1531 und 1560 erfolgen weitere Umbauarbeiten.

Im 30-jährigen Krieg ist die Festung mit hessischen Truppen besetzt.

1631 belagern die kaiserlichen Generäle Fugger und Tilly die Festung vergebens.

1635 gelingt es dem Marquis de Grana ebenso wenig die Veste einzunehmen, wie

1641 dem kroatischen Regiment unter General Graf Isolani. Nur ein Brand im Jahr 1637 legt die Wohnbauten in Schutt und Asch.

In der Folge wird der Herzberg als Landesfestung betrachtet. Im Siebenjährigen Krieg sieht die Festung abwechselnd Verbündete und Franzosen in ihren Mauern. Der Herzog Ferdinand von Braunschweig läßt zahlreiche Schanzen aufwerfen. Seine Truppen bleiben bis nach dem Frieden von Hubertusburg in der Burg.

1780 wird ein Teil der Festung abgebrochen.

Bis 1786 befindet sich eine hessische Garnison auf dem Herzberg. Als die Anlage nicht mehr verteidigungsfähig ist, werden die Soldaten abgerufen und die Waffen in das Zeughaus nach Ziegenhain überführt.

1808 werden die großen Kanonen verkauft.

Im 19. Jh. erfolgen bereits wieder Instandsetzungen einiger Wohngebäude.

Im 20. Jh. setzen dann Sanierungsmaßnahmen an der Ruine ein.

Die Festung ist noch heute im Besitz der Familie von Dörnberg, die um den Erhalt der Anlage bemüht ist.